Die Umgebung von Fühlingen war bereits früh besiedelt. Man kann jedoch davon ausgehen, dass es eine Kontinuität zwischen den einzelnen Besiedlungsabschnitten nicht gegeben hat.

Die nachfolgenden Aussagen beruhen auf den Auswertungen vieler im Bereich von Fühlingen gemachter Funde.

Das Gebiet des heutigen Fühlingens lag noch bis ins 19. jahrhundert hinein in einem Bereich, der erst nach Begradigung des Rheins hochwassersicher wurde. Überschwemmungen, manchmal verheerenden Ausmaßes, kamen hier nicht selten vor. Aber darüber wird noch an anderer Stelle zu berichten sein.

Für die vorgeschichtliche Zeit ist daher dieses Gebiet zwar nicht als siedlungsfeindlich, aber doch als weniger siedlungsfreundlich einzustufen. Zahlreiche Flussschlingen und meist mit stehenden Gewässern gefüllte Altarme durchzogen das ganze Gebiet. Das Worringer Bruch zeugt heute noch davon.

Die ersten menschlichen Spuren hat man in der jüngeren Altsteinzeit (100.000 bis 8.000 v. Chr.) ausgemacht.

Der Aurignac Mensch

Bei Fühlingen wurde der Schädel eines Aurignac Menschen gefunden, der als Jäger, Fischer und Sammler lebte. Der Aurignac Mensch war ein Nachfahre des Neandertalers. Bei diesem Fund stieß man auch auf Steinzeitmesser aus Quarzit und Muscheln.

Der Aurignac Mensch hatte noch keinen festen Wohnsitz sondern war auf steter Wanderung mit dem Wild, als da waren Mammut und Bär. Mit dem Ende der Eiszeit (ca. 8.000 v. Chr.) und infolge des Klimawechsels änderten sich Fauna und Flora in vergleichsweise kurzer Zeit. Wälder breiteten sich aus und neue Tierarten wanderten ein, vor allem Rehe und Hirsche. Die neuen Tierarten zwangen die Menschen zu neuen Jagdgewohnheiten, d.h. man musste sich durch neue Jagd- Waffen den geänderten Begebenheiten anpassen. Als Köpfe der hölzernen Pfeilschäfte und als Zacken zur Bewehrung der Harpunenspitzen waren kleine Feuersteingeräte erforderlich, die man wegen ihrer Kleinheit Mikrolithen nennt. Solche Pfeilspitzen und Feuersteinmesser wurden in Fühlingen viele gefunden.

Die Glockenbecherkultur

In der Zeit um 2.000 v.Chr. (Jungsteinzeit) breitete sich in Mitteleuropa erstaunlich rasch ein Volk aus, dessen Kultur nach der kennzeichnenden Gefäßform als "Glockenbecherkultur" bezeichnet wird. Ein solcher Glockenbecher ist bereits vor längerer Zeit bei Baggerarbeiten am Fühlinger See, auf dem Gelände der ehemaligen Oppenheimischen Pferderennbahn, gefunden worden.

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Da er völlig unversehrt war, kann man davon ausgehen, dass er aus einem unerkannt zerstörten Grab stammt. Die Oberfläche des Gefäßes ist von heller rötlich - brauner Farbe, geglättet und poliert. Das Ornament besteht aus fünf Zonen umlaufender Ritzlinien und Leiterbändern. Zum Boden hin ist die Zierzone durch Zickzacklinien abgeschlossen.

Die Kelten

Als erstes brauchbares Werkmetall benutzten zu Beginn des letzten vorchristlichen Jahrtausends die in unserer Heimat eingewanderten Kelten die Bronze.

Die Kelten waren ein fried- und kunstfertiges Volk. Funde aus der Bronzezeit (1.000 - 700 v.Chr.) sind äußerst spärlich. Bei Ausschachtungsarbeiten in Merkenich deckte man einige Geräte aus Bronze auf. Als von Nordosten her die Germanen vordrangen, wurden die ansässigen Kelten nicht vertrieben sondern unterjocht. Im Lauf der Zeit vermischten sie sich mit den Germanen. Die keltisch-germanischen Eburonen besiedelten zu Anfang der Eisenzeit (700 v.Chr.) unsere Heimat.

Bezeichnend für diese Zeit sind auch die Hügelgräber, die man in Fühlingen, Worringen und Longerich gefunden hat, und die neben Beigaben von Schüsseln, Bechern und Töpfen aus Ton auch mit Nadeln und Ohrgehängen versehen waren.

Auf dem Gelände des heutigen Fühlinger Sees lag das ehemals größte früh eisenzeitliche Gräberfeld des linksrheinischen Kölns. Da das Gebiet vor der Abbaggerung ( Beginn ca. 1920 ) intensiv land- wirtschaftlich genutzt wurde, war nicht mehr festzustellen, ob die (Brand-) Bestattungen, wie z.B. im rechtsrheinischen Köln, von Grabhügeln überwölbt waren.

 


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